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Nordzucker Post 3/2024 - 25. Juli 2024

Zuckerrübenanbau 2024: „Entwicklung zurzeit auf einem guten Niveau“

Hohe Niederschläge und regional längere Aussaatzeiten von Mitte März bis Mitte Mai prägten den Start ins Rübenjahr. Die Entwicklung der Pflanzen liegt trotz großer regionaler Unterschiede aktuell im Durchschnitt aller Länder auf dem Niveau der vergangenen Jahre.

Der anspruchsvolle Saisonstart wirkt nach und beeinflusste vielerorts den Aufgang der Pflanzen. „In einigen Regionen sind die Rüben spät in Gang gekommen“, sagt Björn Kiepe, Head of Agri Consulting & Shared Agri Services. Vor allem in nördlichen Anbaugebieten wie Schweden und Finnland war die Vegetationsperiode, bedingt durch die späte Aussaat, bisher vergleichsweise kurz. Insgesamt könne man mit der Entwicklung aber zufrieden sein; die Bestände liegen im Schnitt bei 90.000 Pflanzen pro Hektar. Ausnahmen seien Dänemark und Schleswig-Holstein, wo die Entwicklung durch das feuchte Frühjahr bislang unterdurchschnittlich verlaufe. Regionale Unterschiede und wetterbedingte Schwankungen seien aber normal, sagt Kiepe. „Insgesamt sind wir aktuell auf einem guten Weg. Die momentanen Bedingungen mit ausreichender Feuchtigkeit, warmen Tagen und kühlen Nächten sind durchaus förderlich.“

Ertragsrisiken drohen durch Krankheiten und Schädlingsbefall. In einigen Regionen wie Polen, Schweden oder Norddeutschland ist der Krankheits- und Schädlingsdruck aktuell hoch.Cercospora beispielsweise hat durch die warmen und feuchten Bedingungen in diesem Jahr früher eingesetzt; vor allem bei empfindlichen Sorten könnte sich die Pilzkrankheit auf den Zuckergehalt und Ertrag auswirken.

Auch tierische Schädlinge treten früher auf; aus Serbien wurden erste durch Zikaden ausgelöste Stolbur-Symptome gemeldet. In puncto Herbizideinsatz gilt bislang: Alles im Normbereich. „In den meisten Ländern waren die Herbizidmaßnahmen erfolgreich und effizient“, sagt Kiepe.

Fazit: Eine zuverlässige Ertragsprognose ist derzeit nicht möglich. Die Wachstumsbedingungen sind vielerorts zwar ideal, das ist aber nur eine Momentaufnahme. Ertrag und Zuckergehalt hängen stark von den kommenden zwei Monaten ab.Stand heute bewegen wir uns aber auf einem guten Niveau und erwarten ein durchschnittliches bis gutes Rübenjahr.“

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