Nordzucker Post 1/2024 - 25. Januar 2024
Lange Kampagne: Früher Start, spätes Ende Mitte Februar
Aufgrund hoher Rübenerträge bei gleichzeitig geringem Zuckergehalt läuft die Kampagne an vielen Nordzucker-Standorten voraussichtlich bis Mitte Februar. Nasse Witterung und danach einsetzender Frost erschwerten die Kampagne in den letzten Wochen.
Das Rübenjahr 2023 war vor allem nass. Ergiebige Niederschläge und Kälte im Frühjahr führten in allen Anbauregionen in Nord- und Mitteldeutschland zur spätesten Aussaat seit Jahren. Erst ab Mitte April ließ das Wetter die flächendeckende Rübenbestellung zu. Trockene Phasen im Mai und Juni bremsten die Entwicklung der jungen Pflanzen, der vielerorts nasse Sommer brachte dann einen Wachstumsschub – die Rüben konnten den Rückstand aufholen und deutlich an Masse zulegen.
Niedriger Zuckergehalt
Der Regen im August und September erschwerte vielerorts nicht nur die frühen Rodungen, sondern führte auch zu einem weiteren Wachstumsschub – und zur Ausbreitung von Blattkrankheiten. In der Folge nahm die Rübenqualität ab, der Zuckergehalt ist im Schnitt auf historisch niedrigem Wert von durchschnittlich etwa 16,5 Prozent. Das bedeutet: In den Werken muss mehr Wasser verdampft werden, um die gleiche Menge Zucker zu kristallisieren. Die Folge: Der höhere Aufwand kostet Energie.
Verarbeitungsniveau an Qualitäten angepasst
Dauerregen, Hochwasser, Schnee und Eis in vielen Teilen der Nordzucker-Anbaugebiete erschwerten in den vergangenen Wochen die Ernte, den Transport und auch die Verarbeitung. Felder standen oder stehen noch unter Wasser, können nicht erreicht oder nur schlecht befahren werden. Zudem kommen die Rüben mit viel Erde in die Werke, auch das erschwert den Verarbeitungsprozess und erhöht den Aufwand. Doch trotz dieser Bedingungen läuft die Verarbeitung insgesamt gesehen stabil – zuletzt aufgrund abnehmender Rübenqualitäten auf niedrigerem Niveau. Alexander Godow, COO: „Die lange Kampagne ist eine besondere Herausforderung für die Mitarbeiter und die Anlagen. Die Arbeitssicherheit hat besonders unter diesen Bedingungen höchste Priorität.“