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Nordzucker Post 06/2021 - 21. Oktober 2021

Go Green – CO₂-neutrale Produktion

Der Klimawandel macht es nötig, den CO-Ausstoß massiv zu verringern, um auch nachfolgenden Generationen auf der Erde ein gutes Leben zu ermöglichen. Wir haben uns vorgenommen, bis spätestens 2030 den Ausstieg aus der Kohle als Energieträger und dann in weiteren Schritten eine CO-neutrale Produktion zu erreichen. Das sind für Nordzucker große Herausforderungen, die enorme Investitionen und auch Innovationen erfordern. Dafür brauchen wir verlässliche politische Rahmenbedingungen.

„Um bis spätestens 2050 unsere Produkte ohne den Einsatz fossiler Energien herstellen zu können, müssen wir heute schon an übermorgen denken“, erklärt Dr. Albrecht Schaper, Projektleiter den Go Green-Projekts. Dafür müssen Herstellungsprozesse simuliert werden, um die notwendigen Maßnahmen auch effektiv umsetzten zu können. Investitionen in neue Techniken ohne eine vorhergehende Simulation der Effekte können wir uns weder zeitlich noch finanziell leisten. Von bisher in der Zuckerindustrie nicht genutzte Techniken werden weitere deutliche Energieeinsparungen erwartet.

In unserem schwedischen Werk in Örtofta haben wir mit dem Anschluss an ein naheliegendes Kraftwerk begonnen, um Dampf aus dort genutzten Holzabfällen zur teilweisen Versorgung der Zuckerproduktion zu beziehen. Für das Werk Uelzen ist die Umstellung von Kohle auf Gas innerhalb der nächsten drei Jahre geplant. In Polen investieren wir, um den Energieverbrauch in den nächsten drei Jahren um 15-25 % zu senken, und streben den Ausstieg aus der Kohle bis 2025 an. In unseren dänischen Betrieben werden wir die Verwendung von Kohle und Öl in den Kesselhäusern im Jahr 2024 einstellen.

Eine große Unbekannte in allen Überlegungen ist noch die Verfügbarkeit erneuerbarer Energien zur Deckung des zu erwartenden Bedarfes an Wärme und Strom. Hier braucht es langfristig verlässliche Rahmenbedingungen von der Politik. Schaper machte deutlich: „Wir sprechen von der Transformation einer ganzen Industrie, EU-weit. Jeder Standort im Nordzucker Konzern ist individuell zu betrachten, eine one-fits-all Lösung gibt es nicht. Wir werden unterschiedliche Lösungen für unterschiedliche Bedingungen in den jeweiligen Regionen unserer Werke brauchen.“

Nicht erst durch die zunehmende öffentliche Debatte um Umweltschutz und Klimawandel – politisch aufgenommen im europäischen Green Deal mit der Zielsetzung eines klimaneutralen Kontinents – haben wir unsere Bemühungen hinsichtlich weniger CO-Emissionen und einen geringeren Energieverbrauch intensiviert. Seit 1990 sank der Energieverbrauch bei der Zuckergewinnung aus Rüben um 40 Prozent, CO-Emissionen wurden um 60 Prozent verringert. Bereits die Reform des Europäischen Emissionshandelssystem in 2017/18 und die abzusehenden stark steigenden CO-Kosten haben neue Ideen verlangt. Mit dem Aufbau einer Go Green Projektorganisation folgten bereits frühzeitig konkrete Arbeiten zum CO-Minderungspotential sowie Investitionsplanungen. In 2021 schließlich fand Go Green seinen Platz in der Nordzucker Nachhaltigkeitsstrategie 2030.

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